Radwege für die Familie mit Kindern auf Rügen
Für
eine gemütliche und sichere Familienradtour eignen sich auf Rügen
leider nicht alle Radwege. Im Interesse der Gesundheit Ihrer Kinder
sollten Sie nur Radwege benutzen, die ein geringes Gefahrenpotential
aufweisen und die Kinder von Verkehrslärm und Abgasen fernhalten.
Aus der Sicht des Autors erfüllen straßenbegleitende Radwege
diese Anforderungen selten. Natürlich dürfen auch die physischen
Anforderungen nicht zu hoch sein. Besonders interessant sind Radwege
mit Spielplätzen oder solche in Strandnähe für eine
angenehme Rast. Nachfolgend nun einige Empfehlungen für einen
ungetrübten Fahrspass auch mit kleinen Kindern. Beachten Sie
bitte, daß nur die einfache Entfernung angegeben wurde. Mit
Rücktour muß Ihr Kind die doppelte Entfernung bewältigen.
Optimal ist es, wenn Sie mit Ihrem Auto und den Fahrrädern die
Startpunkte oder Endpunkte der aufgeführten Strecken anfahren
können. Allerdings haben Sie auch oft die Möglichkeit Linienbusse
(Radzfatz), die DB oder den Rasenden Roland zu nutzen. Fahrräder
werden durch diese Transportmittel selbstverständlich mitgenommen.
Bitte meiden Sie mit Kleinkindern unbedingt alle öffentlichen
Straßen und insbesondere die stark befahrenen Bundesstraßen.
Radwanderweg von Juliusruh über Vitt zum Kap Arkona
Eignung:   
Einfache
Länge: ca. 10 km
Zustand:
überwiegend
neue Betonspurenwege aber auch alte, gut erhaltene DDR-Plattenwege;
kurzzeitig unbefestigte oder unterschotterte, gut befahrbare Feldwege,
ausreichend breit, leichte bis mittlere Steigungen und Gefälle;
welliger Verlauf ca. 1000 m öffentliche Straße (bei
Drewoldke), wenig befahren und ca. 2000 m Straße,
eingeschränkt für öffentlichen Verkehr (vom Kap
Arkona über Putgarten zum Fischerdorf Vitt)
Lage: Radwanderweg auf ca. 8 km
Länge direkt auf dem Hochufer, schöne Landschaft; super
Aussicht auf die freie See sehr windanfällig, kein Schatten
und kein Wetterschutz,
Parken: Parkmöglichkeiten
eingeschränkt in Juliusruh, nur wenige ohne Gebühr;
Gebührenpflichtiger großer Parkplatz in Putgarten
Rasten: gute Möglichkeiten für
Rasten am Hochufer, hier ist auch eine Radlerrast mit Seesicht;
im kleinem Hafen im Fischerdorf Vitt, am Kap Arkona und in Putgarten;
das Steilufer ist zum Baden nicht geeignet, eine Wetterschutzhütte
auf dem Hochufer
Spielplätze: an der Strecke
sind keine Spielplätze
Toiletten: öffentliche
Toiletten am Kap Arkona, in Putgarten und Vitt
Versorgung: Imbiß / Getränke
/ Eis in Vitt, am Kap Arkona und in Putgarten sowie an der Radlerrast
bei Goor auf dem Hochufer
Sehenswürdigkeiten: Großsteingrab
bei Nobbin, schönstes Rügener Fischerdorf - Vitt, Leuchttürme
am Kap, Peilturm am Kap, Ausstellungen, Ausgrabungen (alte slawische
Burganlage - Jaromarsburg),
Bunkeranlagen der DDR-Volksmarine, Erlebnisgutshof
in Putgarten, Beste Aussicht auf die Ostsee vom Hochufer
Gefahren: starkes Gefälle nach Vitt hinein (Kinder
bitte Rad schieben), unbefestigter Geröllweg bei Nobbin,
stärkere Absätze auf alten DDR-Plattenwegen bei Goor;
in Juliusruh Bürgersteig benutzen!
Sonstiges: in der Saison stark
befahren; auf Betonspurenwegen bitte die rechte Seite benutzen
Verlängerung: keine
Verlängerung zu empfehlen; der Hochuferradweg nach Varnkevitz
ist landschaftlich sehr schön aber gefährlich (schmal,
unübersichtlich, ausgewaschen, sandig bzw. morastig)
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Blick
vom Hochuferradwanderweg

Hochuferradweg
am
Kap Arkona

Das
Fischerdorf Vitt

Die
Leuchttürme
am Kap Arkona
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Radweg von Trent über die Wittower Fähre nach Wiek
Eignung:   
Einfache
Länge: ca. 12 km
Zustand:
asphaltiert
oder gepflastert, ausreichend breit, Oberfläche überwiegend
in gutem Zustand
völlig eben, ca. 30% straßenbegleitend (Hauptstraßen)
ca. 300 m Nutzung öffentlicher Straßen (Ortsstraßen
in Wiek)
Lage: Radweg auf ca. 7 km Länge
direkt am Ufer des Wieker Boddens, schöne Landschaft; bei
Westwind ziemlich windanfällig, schattig, bis zur Wittower
Fähre straßenbegleitend zur Alleenstraße
Parken: Parkmöglichkeiten
in Trent, an der Wittower Fähre und Wiek in ausreichendem
Maße vorhanden und kostenlos
Rasten: gute Möglichkeiten für
Rasten am Ufer des Wieker Boddens, in Trent bzw. in Wiek
am Hafen; keine spezielle Radlerrast vorhanden, eine Wetterschutzhütte
am Wieker Bodden; das Ufer des Wieker Boddens ist zum Baden nicht
geeignet
Spielplätze: an der Strecke
sind keine Spielplätze
Toiletten: an der Strecke keine,
aber in Gaststätten, Hotels und Pensionen in Trent und Wiek
Versorgung: Imbiß / Getränke
/ Eis in Trent und Wiek
Sehenswürd.: die 1318 erbaute
St. Katharinenkirche in Trent, Wittower Fähre, die
Boddengewässer mit vielen Wassertieren
Gefahren: befahren von ca. 300 m in der Saison viel
befahrener Ortsstraße in Wiek, Fahrbahnschäden
auf dem Uferradweg nach Wiek; Verunreinigungen des Radweges durch
Zweige...
Sonstiges: auch in der Saison
nur mäßig befahren; Gebühr beim Übersetzen
mit der Wittower Fähre fällig; für Kinder sehr
interessant!
Verlängerung: von Wiek zum Ostseebad
Breege - Juliusruh auf asphaltierten landwirtschaftlichen Weg,
wenig befahren aber sehr windanfällig, Entfernung ca 6 km
mit einer Wetterschutzhütte.
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Trent
- Biergarten,
hier beginnt der
asphaltierte Radweg
zur Wittower Fähre

Überfahrt
mit der
Wittower Fähre

Wiek
- am Jachthafen
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Radweg von Binz nach Mukran
Eignung:   
Einfache
Länge: ca. 8 km
Zustand:
asphaltiert,
ausreichend breit, Oberfläche in gutem Zustand völlig
eben, ca. 50% straßenbegleitend (an Nebenstraßen)
ca. 300 m Nutzung öffentlicher Straßen (nur für
Anlieger frei)
Lage: Radweg ist ufernah, unweit
des schönem, feinkörnigen Sandstrandes durch eine
sehr schöne Landschaft; weitgehend wind- und wettergeschützt,
schattig
Parken: Parkmöglichkeiten
in Binz (gegen Gebühr), in Prora West und Neu Mukran auch
kostenlos
Rasten: gute Möglichkeiten
für Rasten, besonders am nahen Sandstrand, im Sommer
beste Möglichkeit für eine Abkühlung in der Ostsee, keine
speziellen Rastplätze bzw. Wetterschutzhütten vorhanden
Spielplätze: an der Strecke
keine, aber am Strand optimal
Toiletten: an der Strecke
keine, aber in Gaststätten, Hotels und Pensionen
Versorgung: Imbiß /
Getränke / Eis in Binz, Prora Ost und Neu Mukran erhältlich;
In Neu Mukran Bäckerei Peters mit Café mit Außenbereich
und bester Sicht auf die Fähren im Hafen und das Prorer
Wiek
Sehenswürd.: Verschiedene
Museen in Prora, darunter das Eisenbahnmuseum; KDF-Ferienheim
und Ruinen in Prora, Ostseehafen in Mukran mit riesigen Fähren
und manchmal auch Kreuzlinern,
Feuersteinfelder bei Neu Mukran
Gefahren: Überqueren von 2
Nebenstraßen (in Prora West und Prora Ost), befahren
von ca. 400 m Radfahrstraße, die für Anlieger frei
ist; bei Verlängerung nach Sassnitz müssen Sie die
viel befahrene Ortsstraße auf ca. 500 m Länge benutzen;
Kinder Rad schieben!
Sonstiges: in der Saison sehr
stark befahren auch durch Inlineskater
Verlängerung: Abstecher
von Neu Mukran zu den Feuersteinfeldern möglich (ca.
2 km relativ gut befahrbare Waldwege) mit etwas älteren
Kindern Fortsetzung der Tour bis Sassnitz (ca. 6 km auf straßenbegleitenden
Radweg und Nebenstraßen).
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Radweg
am
Schmachter See
in Binz

Der
wunderschöne
Radweg
längs der Dünen
von Binz
nach Neu Mukran

Anlegende Fähre
in Mukran
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Radweg von Middelhagen über Lobbe nach Thiessow
Eignung:   
Einfache
Länge: ca. 7 km
Zustand:
asphaltiert,
ausreichend breit, Oberfläche in gutem Zustand völlig
eben, ca. 20% straßenbegleitend (Hauptstraßen) ca.
400 m Nutzung öffentlicher Straßen (nur für
Anlieger frei)
Lage: Radweg ist ufernah, unweit
des Sandstrandes durch eine sehr schöne Landschaft; ab
Lobbe windgeschützt, schattig, bis Lobbe offen auf dem
Deich mit guter Aussicht
Parken: begrenzte Parkmöglichkeiten
in Middelhagen (kostenlos), in Lobbe und Thiessow begrenzt
gegen Gebühr
Rasten: gute Möglichkeiten
für Rasten am nahen Strand, im Sommer beste Möglichkeit
für eine Abkühlung in der Ostsee, in Thiessow an der
Strandpromenade bzw. bei Middelhagen am Windrad; Radlerrast
(Middelhagen), 2 Wetterschutzhütten
Spielplätze: an der Strecke
keine, aber am Strand unbegrenzt möglich
Toiletten: an der Strecke
keine, aber in Gaststätten, Hotels und Pensionen
Versorgung: Imbiß / Getränke
/ Eis in Middelhagen, Lobbe und Thiessow;
Sehenswürd.: Schulmuseum
in Middelhagen (Unterrichtung!), Mittelalterliche St. Katharinakirche
in Middelhagen; Windrad bei Lobbe, Lotsenturm in Thiessow, Hafen
in Thiessow (Kl. Zicker)
Gefahren: Überqueren
von 2 Hauptstraßen (in Lobbe und Thiessow) Anfahrt / Abfahrt,
Aufstieg / Abstieg Lotsenturm; im Wald etwas schmal und mit
Zweigen, Zapfen... verunreinigt
Sonstiges: in der Saison sehr stark
befahren und relativ schmal
Verlängerung: von Thiessow
nach Klein Zicker auf Radweg (Aufstieg Steilufer mit Rast empfehlenswert!),
ca. 1,5 km Abstecher nach Groß Zicker auf Radweg - Überquerung
der viel befahrenen Straße Lobbe - Thiessow - Pfarrwitwenhaus
und um 1360 erbauten Dorfkirche, ca 2 km.
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Radlerrast
in Middelhagen

Küche
der
Lehrerwohnung
im Schulmuseum Middelhagen

Der Lotsenturm
in Thiessow bietet
eine tolle Aussicht
über das Mönchgut
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Radweg von Freetz über Groß Stresow zu den
Großsteingräbern bei Lancken Granitz
Eignung:  
Einfache
Länge: ca. 10 km
Zustand:
teils
asphaltiert, teils naturbelassen, ausreichend breit, Oberfläche
in gutem Zustand wellig, weitab von öffentlichen Straßen,
50% mit Seesicht ca. 800 m Nutzung öffentlicher Straßen
(Dorfstraße in Groß Stresow, Straße vom Fünffingerweg
zu den Großsteingräbern)
Lage: Radweg ist ufernah, landschaftlich
sehr schön mit tollen Aussichtspunkten, Sandstrand in Groß
Stresow, ca. 50% wind- und wettergeschützt sowie schattig,
bis Klein Stresow überwiegend frei und windanfällig
bei Ostwind
Parken: begrenzte Parkmöglichkeiten
in Freetz, Muglitz, Groß Stresow sowie am Anfang des
Fünffingerweges (kostenlos)
Rasten: gute Möglichkeiten für
Rasten an Wetterschutzhütte Freetz, an der Radlerrast bzw.
am Strand in Groß Stresow, an den Großgräbern im
Sommer Möglichkeit für eine Abkühlung in Groß
Stresow, zwei Wetterschutzhütten (bei Freetz und Klein Stresow)
Spielplätze: an der Strecke
keine, aber am Strand in Groß Stresow
Toiletten: an der Strecke keine,
aber in Gaststätten und Pensionen möglich
Versorgung: Imbiß / Getränke
/ Eis nur in Groß Strsesow; hier gibt es gleich am OE eine
Radlerrast unmittelbar am Ufer
Sehenswürd.: Insel Vilm,
Rügischer Bodden, schöne Pensionen und eine abwechslungsreiche
Landschaft; Großsteingräber
Gefahren: Stärkeres Gefälle
vor Muglitz und Groß Stresow, befahren von ca. 100 m Ortsstraße
in Groß Stresow und ca. 700 m öffentlicher, wenig
befahrener Straße an den Großsteingräbern
Sonstiges: in der Saison ist
der Radweg sehr stark befahren, auch von Inlinern (nur von Freetz
bis Groß Stresow)
Verlängerung: eine Verlängerung
wird für kleinere Kinder nicht empfohlen; für größere
ist eine Fortsetzung der Tour bis nach Seedorf möglich (ca.
3 km auf Landwirtschaftswegen und
Nebenstraßen).
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Schöne
Pension
in Muglitz

Radweg
nach
Groß Stresow

Sockel
für die
Preussensäule
bei Groß Stresow
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Radweg von Garz über Ketelshagen nach Putbus
Eignung:  
Einfache
Länge: ca. 10 km
Zustand:
einer
der ältesten Radwege Rügens und sanierungsbedürftig; durchgehend
naturbelassen, schmal und teilweise verwachsen geringe Welligkeit,
weitab von belebten Straßen und Trubel ca. 400 m Nutzung
öffentlicher Straßen (in Garz je nach Parkplatz und
Ketelshagen ca. 100 m
Lage: Radweg ist fern vom Ufer
und belebten Ortschaften und führt durch eine sehr schöne
Landschaft; fast durchgängig guter Wind- und Wetterschutz,
meist sehr schattig, tangentiert den beliebten Golfplatz Karnitz
Parken: gute Parkmöglichkeiten
am OA Garz in Richtung Sehlen, am Golfplatz Karnitz, in Ketelshagen
und am Ortsrand von Putbus, alle ohne Gebühr
Rasten: gute Möglichkeiten
für Rasten am Golfplatz in Wetterschutzhütte oder
auf Bänken am Rand des Golfplatzes sowie an beliebigen
Stellen in Wald und Feld; Radlerrast in Güstelitz
Spielplätze: an der Strecke
sind keine Spielplätze eingerichtet
Toiletten: an der Strecke
keine Toiletten; begnügen Sie sich mit der freien, fast
menschenleeren Natur
Versorgung: Imbiß /
Getränke / Eis in Garz, Güstelitz und Putbus
Sehenswürd.: Kirchen in Garz,
Golfplatz, viele Sehenswürdigkeiten in Putbus z.B. Tierpark;
unberührte Natur, mit ein bisschen Glück Hasen, Rehe
oder gar Wildschweine
Gefahren: Der naturbelassene
Radweg ist sanierungsbedürftig (sandige bzw. Geröllstellen,
Löcher); im Wald Äste... auf dem Weg; Von Ketelshagen
nach Güstelitz nach Regen sehr schlammig; bei Gegenverkehr
wird es infolge infolge Verwachsung des Radweges oft eng; nach
Regenfällen nicht zu empfehlen!
Sonstiges: auch in der Saison
nur mäßig befahren
Verlängerung: von Putbus nach
Lauterbach, entweder direkt (Radweg) oder Umweg über Wreechen
(Radweg bis Freechen, dann Waldweg bis Neuendorf und weiter
auf der Dorfstraße bis Lauterbach); mit Rast am Rügischen
Bodden bei Neukamp oder im Hafen von Lauterbach; Einfache Entfernung:
1 km / 5 km.
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Die
St. Petrikirche
in Garz

Radweg
von
Garz nach Ketelshagen

Golfplatz
Karnitz

Fürstlicher
Park
zu Putbus
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Der
Autor bedankt sich für Hinweise zu kinderfreundlichen Radtouren
auf Rügen!
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